Empirie/Kodierung

Transparenz in der Datensammlung, Kodierung, Verdichtung

Ich lege hier offen, wie ich Daten erhebe, kodiere(n lasse), erweitere, verdichte, anpasse – und auch verwerfe (KI gestützt). Die Logik folgt der Idee der Grounded Theory: Die Theorie entsteht iterativ aus dem empirischen Material. Die Menschen sind Subjekt, nicht Objekt der Forschung. Der Forschende ist (selbstreflexiver) teilnehmender Beobachter. Er beobachtet das Feld und definiert es nicht vorab mit starren, vorgefertigten Hypothesen (im Sinne von Glaser & Strauss 1967; Charmaz 2014).

Warum diese Transparenz? Weil mein Projekt eine zirkuläre Forschungsspirale ist: Presseschau und Spielanalysen speisen das Sampling; Interviews, Fanzines und Social Media liefern Material; offene, axiale und selektive Kodierung verdichtet es; der Theorie-Abgleich entscheidet, was bleibt oder fällt (Clarke 2012).

Organisiert ist das in programmierten „KI-Ringen“ (Methoden-, Interview-, Presseschau-, Recherche-, Theorie-Ring), die Workflows, Qualitätssicherung und Zuständigkeiten festhalten.

Materialien & Sampling (theoretical sampling)

Ich arbeite mehrquellig: Spielanalysen, Presseschau, Interviews, Fanzines, Social-Media-Posts (inkl. Fanforen). Das Sampling folgt dem Prinzip maximaler Kontraste und wird nach jedem Analyseschritt neu justiert. Für die Presseschau nutze ich feste, frei zugängliche Quellenpfade, eine 48-Stunden-Frische-Regel und ein Ereignislog; Fanstimmen (Blogs/Foren) sind explizit vorgesehen.

Interviews (anonymisiert)
Presseschau
Vereinskommunikation
Social Media & Fanzines
Teilnehmende (selbstreflexive) Beobachtung

Kodierlogik & Codebuchpflege

Offenes → axiales → selektives Kodieren: Zuerst Begriffe aus dem Feld, dann Relationen und Prozesse, zuletzt Kernkategorien. Interview-Transkription, Segmentierung und Übergaben an die Kodierung sind im Interview-Analyse-Ring standardisiert (Outputs, Übergaben, Fall- und Querschnitte). Code-Updates werden versioniert; neue Codes werden mit Theorieankern (z. B. Elias, Bourdieu, Rosa) gemappt.

Einblicke in den laufenden Kodierungsprozess

Verdichtung, Anpassung, Verwerfung

Nach jeder Runde entscheide ich: verdichten (Kategorien zusammenführen), anpassen (Begriffe schärfen, Memos ergänzen), verwerfen (blinde Spuren streichen). Der Recherche-Ring hält parallel die Literatur-Triage am Laufen (Watchwords, DOI-Check, Übergabe ans Exzerpieren). So bleiben Theoriearbeit und Empirie eng gekoppelt.

Laufender Auf- und Ausbau des Projekts

Audit-Trail, Qualität & Ethik

Alles läuft unter DFG-Standards. Besonderes sorgfältig und transparent will ich beim Einsatz von KI sein: z.B. mit Offenlegung von Codes, Anti-Halluzinations- und Link-Checks, Frische-Regeln und „partial output statt Abbruch“ im Zweifel. Entscheidungen (inklusive durchgestrichener aber sichtbarer Negativfällen) dokumentiere ich nachvollziehbar.

Literatur

Verified by MonsterInsights