Fanzines & Social Media

Stimmen aus der Kurve, sichtbar und kontextualisiert

Hier veröffentliche ich fortlaufend analytische Auszüge aus Fanzines und kurz kommentierte Social-Media-Beiträge zum Fußball. Ziel ist Transparenz: Wie klingen Affekte, Zugehörigkeit und Konflikte aus dem Feld heraus – und wie verorte ich diese Stimmen in meiner Grounded-Theory?

Hinführung

Fanzines und Social Media sind für mich Gegenarchive der Fußballkultur: eigenwillig, schnell, manchmal widersprüchlich – und genau deshalb erkenntnisreich. Ich sammle, kodiere und vergleiche Auszüge iterativ mit Interviews, Spielanalysen und der Presseschau. Im Zentrum steht, wie Affekte produziert, geteilt und verhandelt werden (Papacharissi 2015; Atton 2002). Ich dokumentiere Nachvollziehbarkeit: Quelle (sofern veröffentlichbar), Kontext, Codes, Memo – und auch, was ich bewusst nicht übernehme.

Was hier erscheint

  • Fanzine-Auszüge (Text/Snippets, gelegentlich Bildausschnitt) mit Kurzkommentar in Ich-Form.
  • Social-Media-Beispiele (Threads/Posts), wenn öffentlich und zitierfähig, inkl. kurzer Einordnung und Tagging.
  • Vergleiche: Wo Fanzine-Stimme und Online-Diskurs auseinanderlaufen – oder sich verstärken.
  • Verknüpfungen zu thematisch passenden Kapiteln (Affektökonomie, Gegenöffentlichkeiten, Gender, Kommerz).

Arbeitsweise (theoretical sampling)

  • Sampling: Kontraste sind Programm – Traditionsvereine vs. „Markenklubs“, Heim vs. Auswärts, Ultra-Zine vs. Familienblog, Spieltagshype vs. Offseason-Debatten.
  • Kodierung: offen → axial → selektiv; Memos zu wiederkehrenden Mustern (z. B. „Leidenshumor“, „Awareness-Pfad“, „Marketingbruch“).
  • Qualitätschecks: Quellenechtheit (Account/Impressum/Heft), Datum, Ereignisbezug. Bei Social Media vermeide ich Privataccounts ohne klare Öffentlichkeit.
  • Übergaben: Ertragreiche Stücke gehen ins Exzerpt und anschließend in die Kodierung; Re-Checks mit der Presseschau.

Ethik, Rechte & Moderation

  • Anonymisierung: Namen/Handles werden bei Bedarf gepixelt oder pseudonymisiert; spezifische Orte/Details werden verallgemeinert.
  • Zitierpraxis: Kurze, zweckgebundene Zitate; bei Bildern nur ausschnitthaft und, wenn nötig, verfremdet.
  • Privatsphäre: Keine Veröffentlichungen aus geschützten Gruppen/DMs. Öffentliche Posts nur, wenn Kontext und Sicherheit gewährleistet sind.
  • Widerruf: Betroffene können eine Entfernung veranlassen; ich dokumentiere den Vorgang im Audit-Trail.
  • Kommentarregeln: Keine Doxxing-Details, keine identifizierenden Hinweise; Zitate werden auf Wunsch genauer kontextualisiert.

Template für Einträge

  • ID: FZ-XX (Fanzine) / SM-XX (Social Media)
  • Kontext: Heft/Thread · Heim/Auswärts/Alltag · grobe Rolle (z. B. „Kurve“, „Familie“, „Vereinsumfeld“)
  • Auszug: „…“
  • Kurzkommentar (Ich-Form): Warum relevant? Wo liegt der Affekt?
  • Tags: #Affektökonomie #Gegenöffentlichkeit #Kommerz #Gender #Sicherheit …
  • Codes (vX.Y): [Code_A], [Code_B]
  • Verknüpfungen: passende Blog-/Theoriekapitel
  • Hinweis Datenschutz: ggf. verallgemeinert/gepixelt

Qualität & Audit-Trail

Jeder Eintrag erhält Datum, Quelle/Heft (sofern unkritisch veröffentlichbar), Codebuch-Version und Status (gesichtet · exzerpiert · in Kodierung). Widersprüche und Negativfälle halte ich sichtbar fest: Sie sind keine Fehler, sondern Lernmomente im Sinne der Grounded Theory.

Nächste Veröffentlichungen

Ich starte mit drei Kontrastfällen:

  1. FZ-01: Derby-Heft (Ultra-Perspektive) – Affekt als Grenze und als Kitt.
  2. SM-01: Thread zu Ticketpolitik – Gleichheit vs. Marktlogik.
  3. FZ/SM-02: Pride-Sichtbarkeit – Unterstützung, Ironie, Gegenreaktionen.

Fanzines & Social Media

In Auf- und Ausbau:

1.FCN

SpVgg Bayreuth

SSV Jahn Regensburg

Dublin Bohemians

Literatur & Links (APA)